Cinema Italiano

Die prähistorischen Filmbücher haben ja nun allesamt einiges an rein spekulativen "Fakten" aufzubieten gehabt, die sich teils auch lange gehalten haben, wie wir ja immer wieder entzückt feststellen ... In diesem putzigen Buch über East Clintwood wird "sinngemäß behauptet", der Film "City Heat" mit ihm und Burt Reynolds aus dem Jahr 1984 sei quasi eine Reaktion auf die Kumpelfilme mit Terence Hill & Bud Spencer, bzw. den massiven Erfolg derer. Sicher, Eastwood zu jener Zeit nicht unbedingt mehr der Garant für einen an den Kassen erfolgreichen Film und man hat alles Mögliche krampfhaft bemüht, dieses zu ändern - so auch ihn mit dem "ausgekochten Schlitzohr" zu paaren - aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Bud & Terence wirklich irgendwen in den USA in riesigem Ausmaß interessiert hätten, so dass man dieses Konzept jetzt unbedingt mit Eastwood & Reynolds aufgreifen müsste. Zumal die Bud & Terence ja in englisch existierten und von einem "interessierten" Verleih ggf. sofort hätten über das Land ergossen werden können. Und erfolgreich(st)e Kumpel-Filme gab es in Amerika auch schon lange vorher ...
Was meint ihr so? Gibt's eigentlich sowas wie Einspielergebnisse aus den USA? Es war doch nichtmal "Mr. Billion" wirklich der Knüller dort, oder?

Na ja, direkt von der Hand weisen sollte man dieses Gerücht vielleicht nicht. Es kann schon sein, dass da ein Produzent gesehen hat, was da auf dem europäischen Markt abging und er dann diese Idee auch nach Amerika holen wollte. Das wäre ja auch nicht das erste Mal, die Amerikaner drehen ja heute noch viele europäischen Erfolge dort nach, anstatt die Originale zu zeigen. Jüngere Beispiele wären da "Taxi" aus Frankreich oder auch die "Millenium"-Trilogie aus Skandinavien.

Das ist absolut richtig! Bei den frz. Filmen ist der Hauptgrund ja die frz. Sprache, da der überwiegende Teil französischer Produktionen nicht englisch synchronisiert wurde bzw. wird und man deshalb "einheimiische Remakes" erwirtschaftet --- aber wie gesagt, die Bud & Terence Filme existieren ja fast allesamt in englisch und man hätte sie bloß noch dort zielgerichtet auswerten brauchen.

Das wurde ja auch versucht, nur war dem kein großer Erfolg gegönnt. Vielleicht daher die Idee die Erfolgsformel selbst umsetzen zu wollen? Vielleicht steht in dem Buch aber auch nur Unsinn, wer weiß?

Seid Ihr generell mal irgendwie über Einspielergebisse gestolpert oder was die Erträge/Erfolge aus dem Video-Verleih in den USA angeht, die man irgendwie ins Verhältnis setzen könnte? (Das gezeigte Buch besteht die meiste Zeit aus sinnlos-detaillierten Inhaltsangaben der Eastwood-Filme bis 1993. Völlig verschenkte Möglichkeiten, wie so oft )

Nein, Zahlen aus dem USA haben wir leider keine, weder was Kino noch was den Videomarkt angeht. Aber alleine die Tatsache, dass die Beiden da drüben kaum einer kennt, sagt ja schon viel über den Erfolg dort aus.

Dann wiederum gibt's ja aber dort scheinbar Interesse! Sogar die "Don Matteo"-Serie wird ja da untertitelt verkauft.

Ich denke Don Matteo wird da vor allem an die große italienische Gemeinde in den USA verkauft. Wenn das Interesse größer wäre, würde man dem ganzen sicher auch eine Synchro gönnen. Und dann hätte man doch sicher auch mal Extralarge dort gezeigt. Das ist ja sogar in den USA gedreht worden mit reichlich amerikanischen Co-Stars, aber dennoch lief die Serie dort nie und wurde auch nie irgendwie veröffentlicht.

Das würde natürlich auch die außerordentlich guten Rezensionen erklären und dass sich die Serie für den hohen Preis verkaufen läßt. Und auch im Stream gut zu funtkionieren scheint. Exzellentes Argument!!! Der Gedanke kam mir noch nicht mal bzgl. "XL"

"The nice guys" mit Russel Crowe und Ryan Gosling spielen ja auch auf die BS/TH Filme an bzw beziehen sich irgendwie darauf. RC betonte in Interviews ja gern, dass er die Filme in Australien sah und sie ganz toll fand.
Also passt das Konzept ja noch immer.
Und Hollywood kopiert eben zu gern (nicht immer erfolgreich) oder produziert den x-ten Teil von etwas, was mega läuft.
Also wird das Prinzip bereits damals verbreitet gewesen sein. Und Synchronisation der BSTH hätte vermutlich mehr gekostet als mit US Darstellern selbst produzieren