Am 9. Oktober ist eine neue Biographie von Muhammad Ali veröffentlicht worden. Diese trägt den Titel
My Brother, Muhammand Ali und wurde von Rahaman Ali und Fiaz Rafiq geschrieben. Für dieses Buch haben die beiden Autoren auch Weggefährten und Gegner Alis interviewed und auch Joe Bugner kommt dabei zu Wort. Dabei geht es natürlich nicht um seine Karriere als Schauspieler, aber dennoch sind seine Aussagen nicht uninteressant:
Er erinnerte sich daran, Sparringspartner von Ali gewesen zu sein und zweimal gegen ihn gekämpft zu haben, beim zweiten Mal um den Weltmeistertitel im Schwergewicht in Kuala Lumpar im Juni 1975. Im Vorfeld dieses Titelkampfes wurde sein Leben bedroht.
"Die Leute in Malaysia waren sehr, sehr nett, aber da gab es auch diese radikale Seite, die offensichtlich nicht wollte, dass Muhammad Ali verliert."
"Also beschlossen sie, mir das Leben schwer zu machen. Und schließlich, eine Woche vor dem Kampf, riefen einige bei der Polizei und brachten zum Ausdruck, dass es eine Schande sei, dass ein Christ gegen einen Muslim kämpfen darf."
"Sie sagten: 'Wir sind der Meinung, dass wir gegen diesen Kampf vorgehen müssen, weil dieser Kampf nicht stattfinden sollte.'"
"Dann kam der Polizeichef zu dem Hotel, in dem wir wohnten, und sagte, wir werden das Hotel schließen und Soldaten auf jedem Stockwerk postieren."
"In jedem Stockwerk waren Polizisten mit Maschinengewehren. Ich dachte nur: 'Das ist absolut absurd. Hier bin ich, fordere Muhammad Ali um den um den größten Titel der Welt, und diese verdammten Leute versuchen, mich zu bedrohen.'"
"Drei Tage vor dem Kampf wurden dann die Green Berets geholt und die übernahmen das Hotel. Ich fuhr zum Kampf auf dem Rücksitz eines kugelsicheren Fahrzeugs. Diese radikalen Typen, wer auch immer sie waren, sprachen zu den Leuten und sagten: 'Wenn Joe Bugner den Kampf gewinnt, wird er den Ring nicht lebend verlassen.'"
"Das ist eine Sportveranstaltung. Es hat nichts mit Moslems zu tun oder Christen zu tun."
"Nach dem Kampf wurde ich wieder in dieses gepanzerte Fahrzeug gesetzt und fuhr zurück ins Hotel. Bis wir das Land verließen, begleiteten mich diese bewaffneten Soldaten, die uns dann auch zum Flughafen und bis in das Flugzeug brachten, und dann war alles in Ordnung."
Bugner, der den Kampf gegen Ali verlor, sagte außerdem, dass die britische Presse ihm nach seiner Punktniederlage gegen Ali keine Anerkennung zollte und es auch später nie tat.
"Ich musste 1975 England verlassen und nach Amerika ziehen, weil ich die Schwachköpfe, die für die Presse schreiben, nicht ertragen konnte. Sie sind die schrecklichsten Menschen - ich rede von den Schreibern. Ich spreche von den Zeitungen. Auf der anderen Seite waren die "Boxing News" zu 90 Prozent der Zeit ziemlich fair."
Quelle:
Artikel auf boxingnewsonline.net (Engl.)