Die Girotti-Filme der 50er und 60er

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Chickadee
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von Chickadee »

Was die Karl May-Filme angeht, so bin ich noch nie ein großer Fan der Filme gewesen. Ich habe auch nur die vier Filme mit Girotti gesehen und dabei nie Lust verspürt mir weitere anzuschauen.
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Genesis
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von Genesis »

Die Karl May-Filme haben als eventuellen Schwachpunkt eine gewisse Einseitigkeit/Naivität, da man sofort am Aussehen und Ausdrucksweise erkennt, wer gut und wer böse ist. Rik Bataglia gibt einen guten Bösewicht (Ausnahmefall ist da Old Firehand, wo er einen Guten spielt, aber nicht so wirkt, was etwas unpassend war), kommt aber leider in keinem der Filme mit Girotti vor. Die 4 Filme mit Girotti gehören auch tatsächlich nicht zu den besten Karl May-Filmen. Die sonst von mir genannten Filme kann ich natürlich empfehlen :) . In Winnetou 1+3 ist ein guter Actionanteil (im 2. Teil ist dieser etwas schwach, im 1. gibt es auch eine gute Saloonschlägerei), leider enden die beiden Filme traurig. Weiters sorgt Chris Howland im 1. Teil als Fotograph für lustige Szenen und selbiger spielt in der Orientgeschichte den Butler von David Lindsay, die im Orient für Heiterkeit sorgen. In "Der Schatz der Aztheken" und der Fortsetzung "Pyramide des Sonnengottes" ist auch die Musik sensationell (natürlich in allen Karl May-Filmen gut). Vielleicht einmal im Fernsehen ansehen, falls ihr nicht die Komplettbox zuhause habt :D

El Alamein ist interessant, aber einmal ansehen genügt.
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CharlieFirpo
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von CharlieFirpo »

Ich finde die Karl-May-Filme sind auch schlecht gealtert. Sie wirken irgendwie hölzern und altbacken und die Sprache Winnetous irgendwie künstlich, aufgesetzt und peinlich. Kein Mensch redet so, Indianer hin oder her. Die Komplettbox haben wir dennoch zu Hause, falls man mal was nachschlagen muss. :-) Aber auf die Idee mir jetzt einen der Filme einfach mal so anzuschauen, würde ich nicht kommen. Da wäre mir Edgar Wallace sogar lieber. Obwohl auch die deutlich in die Jahre gekommen sind, sind sie noch besser zu ertragen als Karl May.
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CharlieFirpo
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von CharlieFirpo »

Deutlich besser als Karl May ist übrigens auch "Die große blaue Straße". Dem Film galt die letzten Tage verstärkt unsere Aufmerksamkeit. Es gibt in der Datenbank daher nun auch eine neue und erweiterte Bildergalerie und außerdem haben wir jetzt mal die ungekürzte und die deutsche Fassung genauer verglichen und dazu einen Schnittbericht angefertigt. Auch eine Szene mit Terence Hill wird dem deutschen Publikum hier übrigens vorenthalten.
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Genesis
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von Genesis »

Ich hab mir die ital. Langassung auf you-tube mit ital. UT angesehen. Ich hab die alte DVD mit dem alten Cover von "Mr. Billion". Man hört den ital. Synchronsprecher von Terence. Der Film ist interessant, aber auch sehr dramatisch. Mit Karl May kann man das aber schon aufgrund des unterschiedlichen Genres nicht vergleichen :mrgreen:

Zu Karl May: Die Ausdrucksweise der Indianer entspricht der Buchvorlage. 100% authentisch wird`s nie sein. Auch, dass die Indianer akzentfrei hochdeutsch sprechen, ist nicht authentisch, aber feiner zum Zuhören. So ist`s mir lieber, als wenn die Indianer komplett idiotisch dargestellt werden (wie z.B. Bud`s Begleider in "Eine Faust geht nach Westen" (und auch Anulu). Wie die Indianer sich zu der Zeit auf englisch ausgedrückt haben, wird niemand genau wissen. Auf jeden Fall waren und sind die Karl May Filme erfolgreich, auch wenn´s gewisse Mängel gibt (auch dramatisch, viele Tote, aber das war halt der Wilde Westen). In der Mexiko-Geschichte (Schatz der Atztheken und Pyramide des Sonnengottes) drücken sich die Indianer anders aus und in der Orientgeschichte kommen keine Indianer vor. Auf jeden fall unterhaltsam und mit Humor aufgelockert (wie Heinz Erhard beim Ölprinz :D ).
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CharlieFirpo
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von CharlieFirpo »

Ein direkter Vergleich zwischen Karl May und Filmen wie "Die große blaue Straße" verbietet sich natürlich. Sie sprechen ja allgemein unterschiedliche Leute an und daher ist es da noch mehr als bei vielen anderen Dingen Geschmackssache was einem besser gefällt.

Bei der Ausdrucksweise der Indianer geht es mir nicht darum, ob es im Roman genauso ist. Das mag sein, aber dann sind die Roman in meinen Augen in dem Punkt ebenfalls albern und deplatziert und für mich geht das auch in die Richtung, dass sie dadurch "idiotisch" dargestellt werden. Was wäre daran schlimm gewesen, wenn sie im Film normal sprechen würden, so wie alle anderen Menschen auch? Das war damals vielleicht noch ein witziger Kniff, aber wie gesagt, auf mich wirkt das heutzutage albern. Ich möchte aber niemanden die Freude an den Filmen missgönnen. Es gibt ja durchaus auch einige gute Aspekte. Sie sind handwerklich gut gemacht, die Kulissen und Landschaften sind toll, die Musik ist es ebenso und es sind sehr viele bekannte Gesichter ihrer Zeit dabei. Die Reihe hätte ja auch nicht so einen Erfolg gehabt, wenn man nicht sehr viel richtig gemacht hätte. Es hat die Leute damals eben berührt und angesprochen. Für mich wirken die Filme heute aber dennoch altbacken und hölzern.
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Genesis
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von Genesis »

Ich hab soeben gesehen, dass der allererste Girotti-Film dzt. zur Gänze im Original mit engl. UT auf you-tube zu sehen ist. Unter "Vacation with a gangster". Ich hab´s schon einmal am Rai-Player angesehen, aber dort ohne Übersetzung. Noch wünschenswerter wäre natürlich, die deutsche Fassung einmal zu sehen zu bekommen. Und der Film ist auch nicht schlecht mit Marc Lawrence als Bösewicht. Interessant wäre noch zu wissen, ob der Film auf englisch oder italienisch gedreht worden ist und ob man im ital. Original die richtigen Stimmen hört oder ob die Italiener wie (fast) üblich in Italien alle synchronisiert worden sind.
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Chickadee
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von Chickadee »

Wer ein Abo bei Netflix hat, der hat derzeit die Möglichkeit zwei alte Girotti-Filme zu schauen. Seit dem 31.03. ist die Liebeskomödie Lazzarella aus dem Jahr 1957 verfügbar und seit dem 28.04. auch die Kriegsfilm-Parodie Il giorno più corto aus dem Jahr 1963. Beide Filme sind in HD und mit deutschen Untertiteln anwählbar!

Lazzarella:
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Il giorno più corto:
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CharlieFirpo
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von CharlieFirpo »

Ich nutzen einfach mal diesen Thread für einen spontanen TV-Tipp. In der kommenden Nacht läuft auf Warner TV Film (ehemals TNT Film) seit Ewigkeiten mal wieder "Pirat der sieben Meere" (Il dominatore dei sette mari, 1961) mit dem jungen Mario Girotti als Verschwörer Babington. Da es den Film noch immer nicht auf DVD oder Blu-ray gibt, ist das sicher eine gute Gelegenheit den mal aufzuzeichnen. Wir werden es auf jeden Fall machen. Vielleicht haben wir ja sogar Glück und die haben tatsächlich ein HD-Master auftreiben können.
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Genesis
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Re: Die Girotti-Filme der 50er und 60er

Beitrag von Genesis »

Das war mir zu spät :D . Zumindest war der Film auf you-tube zu sehen. Es ist ein interessanter Historienfilm, auch wenn offenbar nicht alles so stimmt, wie im Film dargestellt, aber wann stimmt schon alles :mrgreen: Leider wieder einmal etwas zu wenig Girotti-Präsenz.
Zuletzt geändert von Genesis am Di 1. Mär 2022, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
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