Der Teufel kennt kein Halleluja
Verfasst: So 12. Jul 2020, 11:59
Seid Ihr bereit für ein bisschen Kultur?
Wie die meisten sicher wissen, beginnt der Film "Der Teufel kennt kein Halleluja" mit der Einblendung eines Zitates von William Shakespeare. Das Zitat lautet demnach "Ein so bewölkter Himmel klärt sich ohne Sturm nicht auf". Bildlich sieht das so aus:
Wir hatten vor einigen Jahren schon mal versucht die genaue Textstelle von Shakespeare zu ermitteln, hatten aber keinen Erfolg. Gestern haben wir es erneut versucht und hatten auch da wieder einige Schwierigkeiten, was vor allem daran liegt, dass das Zitat nicht wortgetreu ist. Wir haben dann mit den Formulierungen etwas herumgespielt und sind dann über mehrere Einträge gestolpert, die auf „MacBeth“ verwiesen haben. Also habe ich gestern Vormittag „MacBeth“ komplett gelesen, aber völlig umsonst, denn wie so oft, haben die Leute im Internet einfach keine Ahnung. Das Zitat kommt in "MacBeth" nicht vor. Da wir so nicht weiterkamen, haben wir den Satz ins Englische übersetzt und es auf diese Weise versucht. Das klappte zuerst natürlich auch nicht, aber hier haben wir nach einigen Umformulierungen des Satzes schließlich Glück gehabt und den entscheidenden Hinweis gefunden. Das Zitat ist aus „König Johann“ (im Original „The Life and Death of King John"). König Johann spricht es dort im vierten Akt in der zweiten Szene. In der ersten deutschen Übersetzung von Christoph Martin Wieland aus dem Jahr 1763 heißt es da:
"Du siehst erschrocken aus! Wo ist das Blut,
das ich sonst in deinen Wangen wohnen gesehen habe?
Ein trüber Himmel erheitert sich nicht ohne einen Sturm.
Schütte dein Ungewitter herab! - Wie geht es in Frankreich?"
Im englischen Original von Shakespeare klingt es übrigens so:
"A fearful eye thou hast: where is that blood
That I have seen inhabit in those cheeks?
So foul a sky clears not without a storm:
Pour down thy weather: how goes all in France?"
Im internationalen, englischsprachigen Vorspann des Films fehlt die Einblendung des Zitats übrigens, aber der italienische und der spanische Vorspann nennen das Zitat ebenfalls. Aber auch hier ist es nicht wortgetreu, denn natürlich hatten wir auch versucht die Textstelle über diese Varianten zu finden. Das gelingt allerdings auch nicht.
Im Italienischen lautet das Zitat wie folgt:
Bei Shakespeare:
"Hai l’occhio pieno di paura, dov’è il sangue
ch’era solito abitare le tue guance?
Un cielo così scuro non si rasserena senza una tempesta:
rovescia pure il tuo maltempo: come vanno le cose in Francia?"
Und hier auch noch Spanien:
Bei Shakespeare:
"Tienes los ojos llenos de espanto. ¿Dónde está la sangre
que he visto habitar en tus mejillas?
Un cielo tan tenebroso no se aclara sin una tempestad.
Vierte tu tormenta. - ¿Cómo marchan las cosas en Francia?"
Kulturstunde beendet.
Wie die meisten sicher wissen, beginnt der Film "Der Teufel kennt kein Halleluja" mit der Einblendung eines Zitates von William Shakespeare. Das Zitat lautet demnach "Ein so bewölkter Himmel klärt sich ohne Sturm nicht auf". Bildlich sieht das so aus:
Wir hatten vor einigen Jahren schon mal versucht die genaue Textstelle von Shakespeare zu ermitteln, hatten aber keinen Erfolg. Gestern haben wir es erneut versucht und hatten auch da wieder einige Schwierigkeiten, was vor allem daran liegt, dass das Zitat nicht wortgetreu ist. Wir haben dann mit den Formulierungen etwas herumgespielt und sind dann über mehrere Einträge gestolpert, die auf „MacBeth“ verwiesen haben. Also habe ich gestern Vormittag „MacBeth“ komplett gelesen, aber völlig umsonst, denn wie so oft, haben die Leute im Internet einfach keine Ahnung. Das Zitat kommt in "MacBeth" nicht vor. Da wir so nicht weiterkamen, haben wir den Satz ins Englische übersetzt und es auf diese Weise versucht. Das klappte zuerst natürlich auch nicht, aber hier haben wir nach einigen Umformulierungen des Satzes schließlich Glück gehabt und den entscheidenden Hinweis gefunden. Das Zitat ist aus „König Johann“ (im Original „The Life and Death of King John"). König Johann spricht es dort im vierten Akt in der zweiten Szene. In der ersten deutschen Übersetzung von Christoph Martin Wieland aus dem Jahr 1763 heißt es da:
"Du siehst erschrocken aus! Wo ist das Blut,
das ich sonst in deinen Wangen wohnen gesehen habe?
Ein trüber Himmel erheitert sich nicht ohne einen Sturm.
Schütte dein Ungewitter herab! - Wie geht es in Frankreich?"
Im englischen Original von Shakespeare klingt es übrigens so:
"A fearful eye thou hast: where is that blood
That I have seen inhabit in those cheeks?
So foul a sky clears not without a storm:
Pour down thy weather: how goes all in France?"
Im internationalen, englischsprachigen Vorspann des Films fehlt die Einblendung des Zitats übrigens, aber der italienische und der spanische Vorspann nennen das Zitat ebenfalls. Aber auch hier ist es nicht wortgetreu, denn natürlich hatten wir auch versucht die Textstelle über diese Varianten zu finden. Das gelingt allerdings auch nicht.
Im Italienischen lautet das Zitat wie folgt:
Bei Shakespeare:
"Hai l’occhio pieno di paura, dov’è il sangue
ch’era solito abitare le tue guance?
Un cielo così scuro non si rasserena senza una tempesta:
rovescia pure il tuo maltempo: come vanno le cose in Francia?"
Und hier auch noch Spanien:
Bei Shakespeare:
"Tienes los ojos llenos de espanto. ¿Dónde está la sangre
que he visto habitar en tus mejillas?
Un cielo tan tenebroso no se aclara sin una tempestad.
Vierte tu tormenta. - ¿Cómo marchan las cosas en Francia?"
Kulturstunde beendet.