Alle Angaben stammen aus einem Interview mit dem Regisseur, einer arabischen Filmdatenbank und der Imdb. Hierbei handelt es sich um einen nie veröffentlichten Film. Afghanistan Anfang der 80er Jahre: Die Sowjets marschieren in das friedlebende Land ein. An der Universität von Kabul protestiert ein Professor gegen die Besetzung seines geliebten Landes. Als die Sowjets den Koran verbrennen und das Volk weiter tyrannisieren, ruft der Professor die Bürger zusammen und fordert alle Afghanen auf, ihr Heimatland zu verlassen. Über 3 Millionen Menschen ziehen gemeinsam Richtung Peschawar, eine Grenzstadt Nahe Pakistan. Dort angekommen, erkennt der Professor, das unter den Afghanen selbst, ein erbitterter Kampf zwischen Macht und Demonstration ausgebrochen ist. Als sich die US-Streitkräfte einmischen, scheint die Lage zu eskallieren.... Der Schriftsteller Abdellah Mesbahi hatte Ideen für einen Film - seinen ersten Film. Der Marokkaner schrieb ein Drehbuch und hatte eine große Vision: Den aufwändigsten und teuersten Film seines Landes entstehen zu lassen. In der ganzen Welt lies er sein Drehbuch rumreichen, bevor man in Saudi-Arabien ankam, und schwer begeistert gewesen ist. Die Saudis, die ebenfalls gegen einen russischen Einmarsch in das muslimische Afghanistan gewesen sind, gaben an, den Film finanzieren zu wollen. 25 Millionen US-Dollar stand Mesbahi nun zur Verfügung. Das Geld nutze er um sich sieben Weltstars zu holen und sie mit einem üppigen Lohn zu überzeugen, diese politische Zündschnur zu drehen. Die Dreharbeiten starteten Anfang 1983 in Marokko - zu ungunsten der Saudis. Diese sind davon ausgegangen, das der Film in Pakistan gedreht wird und organisierten dementsprechend alles. Es folgte ein großer Streit, der dazu führte, das selbst der Saudische König Hassan II eingeschaltet wurde, der in Mesbahi einen Betrüger sah. Da Mesbahi die 25 Millionen aber schon hatte, drehte der Marokkaner in seiner Heimat einfach weiter und ignorierte die Saudis. Masbahi begründete seine Entscheidung damit, dass er seiner Heimat etwas wiedergeben wolle. Er wollte bis auf die sieben Weltstars, ausschließlich seine Landsleute aus Marokko beschäftigen. Nach den Dreharbeiten folgte das eigentliche Desaster: Als Mesbahi den Film auf dem Kongress der muslimischen Staaten vorstellte, erhielt er keine Unterstützung, und so ordnete der Tunesier Chadli Qlibi an, den Film bei Kacem Zairi, dem Stellvertreter, einzureichen und zu verbieten. In internen Dokumenten zwischen Qlibi und Zairi gab es folgende Aussage: "Ich habe das Drehbuch von Abdellah Mesbahi gelesen, aber wir werden unsere Zustimmung zu diesem Film nicht geben können, weil wir zur Zusammenarbeit mit der UdSSR aufgefordert werden". So wurde aus dem ersten marokkanischen Weltfilm, ein Film ohne Aufführung, ein Film, den niemand je zu Gesicht bekommen hat. Damals hatte man Angst, die Russen sehen den Film als ein Angriff auf Ihr Volk, und so blieb er 32 Jahre unter Verschluss. 2015 erhielt Mesbahi das staatliche Einverständnis den Film zeigen zu dürfen, sofern er umgeschrieben wird und somit Russland im Film entlastet. Im selben Jahr noch, drehte Mesbahi neue Szenen die im alten Filmmaterial integriert werden sollten. Er übernahm dafür auch den Filmschnitt und gab den Film den neuen Titel "Afghanistan, Dieu et ses ennemis". 2015 war er optimistisch das der Film 2016 in die Kinos kommt - aber soweit kam es nie. Im September 2016 starb Mesbahi - unklar, ob es einen neuen, fertigen Film gibt. Aber eines ist sicher. Die neue Fassung ist, ebenso wie die Alte, ein Film der nie aufgeführt wurde.